Der optische Mittelpunkt ist die Stelle in einem Brillenglas, wo die Lichtstrahlen ungebrochen durch das Glas treffen. So ist gilt der optische Mittelpunkt eines Brillenglases als der Punkt des schärfsten Sehens, hier gibt es keine prismatischen Ablenkungen und auch keine Korrektur.
Brillengläser mit einer prismatischen Wirkung werden zur Korrektur von Fehlstellungen der Augen (z.B. Schielen) eingesetzt. Die prismatische Ablenkung der Lichtstrahlen finden Sie im Brillenpass normalerweise unter der Abkürzung „pris“. Je nach Fehlstellung der Augen werden unterschiedliche Prismenformen verwendet, deren Werte mit der Prismenfaustformel ermittelt werden. Diese wird in cm pro m angegeben und gibt die genaue Lage des Prismas an. Genau diese Prismatische Ablenkung entspricht auch dem Winkel der Augenfehlstellung. Laut ISO 8429 muss die Lage des Prismenglases auf der gekennzeichnet werden.
Werden Brillengläser nicht exakt in ihren optischen Mittelpunkten auf den Abstand der Mittelpunkte beider Augen gerichtet, so kommt es auch zu einer ablenkenden prismatischen Wirkung! Die Wirkung ist die selbe wie bei einer Augenfehlstellung und so kann es zu Schwindelgefühlen und unsicheren Bewegungen kommen. Im Extremfall kann dies zu Orientierungsverlusten führen, da das Gehirn ständig versuchen muss, die entstehenden Doppelbilder zur Deckung zur Deckung zu bringen.