Eine Mehrstärkenbrille ersetzt zwei Brillen und kann für alle Entfernungen gleichzeitig eingesetzt werden. In die Gläser einer Mehrstärkenbrille werden verschiedene Werte eingelassen, damit das gesamte Sichtfeld klar und kontastreich wahrgenommen werden. Ob nah, ob fern, die Brille muss jetzt nicht mehr gewechselt werden. Unterschieden werden Bifokalbrillen, Trifokalbrillen und Gleitsichtbrillen.
Je älter wir werden, je mehr lässt auch die klare Sicht ohne Sehhilfe nach, und so haben wir Schwierigkeiten mit dem Sehen in der Nähe. Wird das Buch mit gerade ausgestreckten Armen gelesen, dann ist es höchste Zeit für die Untersuchung beim Augenarzt oder Augenoptiker! Presbyopie (Alterssichtigkeit) könnte der Grund für diese Einschränkung sein und sollte dringend mit einer Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden. Mit einer Lesebrille ist dieses Problem im nu behoben und die Zeitung wird wieder gemütlich in naher Distanz gelesen. Wenn allerdings gleichzeitig perfekt in die Ferne gesehen wird, muss die Lesebrille dauernd auf- und abgesetzt werden, was vielen einfach zu lästig wird.
Abhilfe schafft eine sogenannte Mehrstärkenbrille, die Gläser besitzt, in der verschiedene Korrektionswerte eingearbeitet sind. Der untere Teil ist für die Nähe reserviert und so fällt beim Lesen der Blick automatisch durch diesen Bereich. Ruft die Ferne, dann wird der Blick einfach gehoben und oben reinsehen.
Gleitsichtbrillen kommen ohne erkennbaren Trennungslinien, wie sie sonst bei Bifokal- oder Trifokalbrillen zu finden sind, aus. Durch Gleitsicht entfällt der Bildsprung, der sonst beim Wechseln der Sehdistanzen entsteht, da die Korrektionszonen fließend kombiniert werden. An eine Gleitsichtbrille muss man sich erst gewöhnen, wird aber nach der Umstellungsphase mit einem hohen Sehkomfort belohnt.